Hinter vorgehaltener Hand hat man schon die ein oder anderen Kommentare zuggemunkelt bekommen und nun endlich wagt man selbst den Schritt ins Ungewisse. Wie in jeder Anfangsdatingphase werden Optik und Etikette den Vorlieben der neuen Liebschaft angepasst. Die Joggingschuhe werden eingetauscht gegen professionelle Golfschuhe und in fiebriger Aufgeregtheit wird an den ersten Trainingsstunden teilgenommen. Der Rausch der jungen Liebe lässt Anstrengungen und Aufwendungen in den Hintergrund rücken und schnell wird klar, auch wenn man in der Gruppe trainiert, diese eigene intime Verbindung zwischen Mensch und Schläger, ja das ist etwas ganz Besonderes. Und wie in allen Beziehungen wird mit Willen und Leidenschaft ziemlich bald die erste ernste Probe erreicht: die Platzreife. Nach dieser Bewährungsprobe ist alles anders und die Beziehung eine wahrlich Ernste. Von nun an lässt sich auch von außen diese Liebe bewerten, was manchmal ärgerlich ist, doch nun mal der Realität entspricht. Doch nur weil die erste Prüfung bestanden ist, kann man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen.
An der Liebe muss man regelmäßig arbeiten, sowohl an sich selbst, wie auch an der Umsetzung und in vielerlei kommenden Turnieren stetig beweisen. Nun kann der Status der sogenannten Hass-Liebe eintreten. Denn nachdem anfangs alles so schnell und euphorisch ablief, können jetzt die Eigenheiten der Liebschaft nerven. Es nervt, dass es manchmal nicht so läuft wie man möchte, ob man sich anstrengt oder nicht. Und es kann nerven, dass plötzlich jedermann Tipps und Ratschläge parat hält und womöglich bisherige Vorgehensweisen scharf kritisiert. Außerdem kann es nerven, dass diese Liebe viel Bereitschaft einfordert. Wie die Laune einer Frau fordert diese Beziehung plötzlich ein neues Golfset, Einzeltrainerstunden und vor allem mehr Zeit, damit Defizite aufgeholt werden können. Außerdem macht auch ein allbekannter Beziehungskiller vor dieser besonderen Liebschaft keinen Halt: der eigene Job (also die fehlende Zeit) und das liebe Geld. Doch es gibt eine Lösung: die Fernmitgliedschaft. Ist die Liebe stark genug, dann ist diese Option nur vorteilhaft und jedes Wiedertreffen lässt die alte Euphorie wieder erwachen. Denn wenn wir auf unsere große Liebe treffen, lernen wir trotz wachsender Vertrautheit jedes Mal etwas Neues und sind auf ein Neues überrascht von ihrer Schönheit und Vielseitigkeit. Stephanie Johannsen, Bloggerin & Golferin mit Handicap 34 Stephanie ist Fernmitglied bei Start2Golf. Kommentare sind geschlossen.
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